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Lernvoraussetzungen
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Gruppensituation
Die Schüler der Klasse 5b
sind im Sport eine leistungstarke und relativ homogene Gruppe. Es lernen
12 Jungen und 18 Mädchen.
Zwei Schülerinnen sind aufgrund
ihrer körperlichen Voraussetzungen benachteiligt. Ein Schüler
ist in seiner Spielfähigkeit der Sportspiele den anderen Schülern
überlegen. Die Gruppe ist sehr freundlich und motiviert am Sportunterricht
teilzunehmen. Die Schüler haben Freude sich zu bewegen und neue Techniken
zu erlernen.
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Sachstruktureller Entwicklungstand
Die Sch der Klasse 5b haben im Sportunterricht
bisher keine speziellen Erfahrungen mit dem Seil im Sinne des Rope Skipping
gemacht. Während des Zirkeltrainings gab es eine Station, bei dem
die Wiederholungen des Seilspringens gezählt wurden. Die Sch konnten
sich aber beliebig mit dem Seil bewegen und es wurden keine weiteren Anforderungen
an die Sch gestellt. Aus Ausklang einiger Stunden sollten die Sch durch
ein langes schwingendes Seil so hindurchrennen, dass sie keinen Kontakt
mit dem Seil hatten.
Im Freispiel, einer Stunde, bei dem
die Sch alle Geräte benutzen können, wie sie möchten, hat
der L Double Dutch mit einem Sch vorgemacht und dabei eingeführt.
Da die Bewegung des Seilschwingens beim Double Dutch aber schon so schwer
ist, blieb es bei einer Anbahnung.
Vor allem die Mädchen der Klasse
leihen sich immer wieder ein Seil aus der "Schhulhofbar" aus und probieren
verschiedene Bewegungen des Seilspringens. Von diesen Mädchen ist
zu erwarten, dass sie wenig Schwierigkeiten mit Bewegungsformen der Stunde
haben werden.
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Ziele
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Intentionen
motorisch:
- Verbesserung der Sprungkraft und
der Körperspannung
- Stärkung der Arm-, Bein- und
Schultermuskulatur
- Verbesserung der Koordination, des
Rhythmusgefühls und der Antizipation
kognitiv:
- Rhythmusschulung mit Musik oder Partner
- Förderung der Kreativität
von Bewegungsvariationen
- Verständnis von Schwung- und
Sprungabfolgen
sozial- affektiv:
- Förderung von Grupenerlebnissen
- Umgang mit Frustration
- Kooperationsfähigkeit bei PA
und GA
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Stundenziel
Die Schüler erlernen verschiedene
Bewegungsformen des Seilspringens.
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Teillernziele
Die Schüler
TLZ 1 - erlernen das Seilspringen mit
einem neuen Gerät.
TLZ 2 - finden selbständig Bewegungsformen
des Seilspringens.
TLZ 3 - bekommen ein Einblick in die
Vielfalt der Sprungvariationen.
TLZ 4 - üben Bewegungsformen unter
wettkampfähnlichen Bedingungen.
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Rahmenplanbezug
Vorläufiger Rahmenplan für
Unterricht und Erziehung in der Berliner Schule, S. 17
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Didaktisch-methodische Vorüberlegungen
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Auswahl des Unterrichtsgegenstands
Sportartenunabhängige Bewegungsformen
gewinnen im Schulsport zunehmend größere Bedeutung. Dies ist
einmal auf ein sich veränderndes Sportverständnisses und zum
anderen auf die negativ veränderten Lebensgewohnheiten der Sch zurückzuführen.
Der allgemeine körperliche Zustand, wie z.B. Bewegungsmangel oder
/ und falsche einseitige Belastung sind Grund für viele Unfälle
im Schulsport. Dass neben konditionellen Mängeln auch Probleme in
den koordinative Fähigkeiten existieren, führt dazu, dass in
beiden Bereichen der Schulsport tätig werden muss.
Rope Skipping vereint beide Aspekte
der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten. Rope Skipping kann
aber auch zur Erwärmung, als Stundenschwerpunkt und als Ausklang eingesetzt
werden. Man kann in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit arbeiten. Die Belastungsintensität
ist je nach Bedürfnis und individuellen Möglichkeiten dosierbar.
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Reduktion
Die Unterschiede zum herkömmlichen
Seilspringen liegen einerseits im Material und andererseits in der Technik.
Neu ist dabei vor allem, dass nicht mit gestreckten Armen das Seil geschwungen
wird, sondern vornehmlich aus dem Handgelenk. Diese Technikvermittlung
des Grundsprunges findet in der nächsten Stunde statt, da in dieser
Stunde der Schwerpunkt auf der Vielfalt von Bewegungen mit dem Seil liegt.
Musik, als Unterstützung des Rhythmusgefühls
wird nicht eingesetzt, da die Sch sich zuerst auf das Erlernen der Bewegungen
konzentrieren sollen. Als Vertiefung und zusätzliches motivierendes
Element setzt der L Musik am Ende der Einheit ein.
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Methodische Grundkonzeption
Das induktive Handeln in der ersten Erarbeitungsphase
soll die Sch dazu führen, dass sie eigene Bewegungsformen des Seilspringens
finden und ihre Vorerfahrungen dabei einbringen. In dieser Stunde wird
auf eine Technikschule des Rope Skipping in Form des Grundsprunges (s.
Sacherschließung) verzichtet. Da die Sch nach dem induktiven Verfahren
selbstständig Bewegungsformen finden sollen, liegt der Schwerpunkt
der Stunde auf das Erlernen verschiedener Bewegungsformen des Seilspringens.
Da aber nicht nur Kurzseile, sondern auch Speed Ropes benutzt werden, stellen
die Sch in der Handhabung der zwei verschiedenen Seile Unterschiede fest,
die von den Schülern benannt werden sollen. Dabei findet eine Aussicht
auf die nächste Stunde statt, bei der die Erlernung des Grundsprunges
des Rope Skipping im Mittelpunkt steht.
Wenn die Sch nicht alle Bewegungsformen
in dieser Phase finden, gibt der L die restlichen Techniken vor.
In der Übungsphase sollen die
Sch 20, 10 oder 5 mal das Seil ohne Unterbrechung schwingen, dabei sollen
sie jede erlernte Bewegungsform durcharbeiten. Diese Phase wird zur Differenzierungsphase
, weil die Sch sich beliebig lange mit einer Technik oder Bewegungsform
auseinandersetzen können und sich entsprechend einteilen können,
ob sie 20, 10 oder 5 Wiederholungen absolvieren. Die verschiedenen Bewegungsformen
sind auf Zetteln, die an der Wand hängen geordnet und dargestellt.
Als Alternative für leistungsschwache
Sch ist es auch erlaubt, einhändig das Seil neben dem Körper
zu schwingen und dabei die verschiedenen Sprungbewegungen auszuführen.
Aufgrund der Vorerfahrungen der Mädchen
fällt es ihnen leichter gegenüber den Jungen mit dem Sportgerät
umzugehen. Da ansonsten die Jungen in fast allen Sportarten dominieren,
ist es an dieser Stelle angebracht, die Leistungen der Mädchen besonders
hervorzuheben, um somit ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Da Rope Skipping sehr bewegungsintensiv
ist, sollte vorher immer eine gezielte Aufwärmphase stattfinden. Die
Sprunggelenke, Beine, Schultergürtel und Handgelenke sind zu erwärmen,
zu lockern und zu dehnen.
Weiter muss der L darauf achten, dass
immer wieder Erholungspausen stattfinden, damit die Sch nicht überfordert
werden.
In der Übungsphase werden die
Sch schon ziemlich ausgelaugt sein. Deswegen muss diese Phase Ähnlichkeiten
mit einem Wettkampf haben, damit die Sch motiviert sind, alle Anstrengungen
fortzuführen.
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Literatur