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GutsMuths - Biografie.
GutsMuths, J.C.F.
.. Joh. Chr. Fr. GutsMuths
Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes

Ausgewählte Spielbeschreibungen


31. Das Klinkholz (oder Das Klischspiel)
Ich verdanke dieses Spiel einem Freund in Holstein. Es wird auf vielerlei Art gespielt. Man setzt einen runden, vier bis fünf Fuß langen, etwa einen und einen halben Zoll im Durchmesser haltenden Stab in die Erde, nach einer Richtung, daß er mit der Erdoberfläche einen Winkel von 50 bis 60 Grad macht. Auf diesen legt man oben einen sogenannten Klink oder eine Kitsch, ein Ding von Holz, etwa vier Zoll lang und etwas darüber, rund, von starker Fingerdicke, einen kleinen Zoll vom Ende halb eingesägt und von dem anderen Ende her schräg herab (diagonal) bis in den Grund des Sägenschnittes weggeschnitten. So hat die Klink oben einen Haken, womit sie sich an dem Rande des Stabes festhält.

Der Stab selbst steht im Mittelpunkt eines beliebigen Zirkels, dessen Radien 12 bis 24 Fuß halten, auchgrößer oder kleiner sein können. Mit einem zwei- bis dreieinhalb Fuß langen, daumendicken Stab schlägt einer namens A, der im Kreise steht, die Klisch fort; die übrigen sind außer demselben, suchen sie zu fangen, doch ohne in den Kreis zu kommen, oder so nahe als möglich an das Zentrum zurückzuschlagen, und zwar mit der bloßen Hand. Gelingt das Fangen, so ist A seines Schlagamtes verlustig; gelingt das Zurückschlagen, so mißt er vom Mittelpunkt bis zur Stelle, wo der Klink liegt, zum Beispiel ein, zwei, drei usw. Ellen. Diese Ellen machen seinen Kredit und werden von dem beim Anfang für jeden Spieler festgesetzten Debet, zum Beispiel 40 Ellen, abgezogen.

A, am Mittelpunkt, will sein Debet je eher, je lieber solvieren; seine Gegner draußen hindern ihn daran aus allen Kräften. Wird der Klink nicht gefangen oder zurückgeschlagen, ehe er niederfällt, so fallen die Gegner des A darüber her, suchen es an das Zentrum zu stoßen oder zu schlagen; er aber wehrt dies ab, und sucht es davon wegzuschlagen. Glückt das eine oder das andere, so bleibt es liegen und von seiner Stelle mißt A seine Ellen. Man setzt gern eine gewisse Zahl von Gängen, zum Beispiel sechs oder zehn usw. fest; wer darin sein Debet bezahlt, erhält den festgesetzten Preis, braucht er aber mehr Gänge, so muß er allen Mitspielern geben, was verabredet ist. Auch wird es gewöhnlich zum Gesetz gemacht, daß der Schlag mit dem Stab von unten herauf gehen muß; dadurch wird das Spiel für A schwieriger. Fängt aber A den Klink im Kreise mit der Hand, wenn die anderen ihn hereinschlagen, so gibt ihm dies acht bis zwölf Ellen Kredit. Kann er es in eben dem Falle mit seinem Stab noch einmal forttreiben, desto besser. Schlägt er dreimal fehl, das heißt tut er drei Schläge und bringt die Klisch dadurch nicht aus dem Kreis, so kommt B an den Schlag und so ferner.

Dies Spiel ist auf mancherlei Art für die Jugend vorteilhaft, es übt den Körper in tausend schnellen Biegungen, Wendungen und Sprüngen; es fordert rasche Tätigkeit der Sinne und viel Beurteilungskraft in Hinsicht der Schläge, die auf das Stückchen Holz getan werden sollen, um es just dahin zu bringen, wo sich kein Gegner befindet, und wo es daher seinen Schlägen nicht ausgesetzt ist.
 

 

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